Evangelische Kirchengemeinde Breitenbach an der Fulda

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  • Über die Gemeinde:

    Über die Gemeinde

    Seit dem 1. Januar 2014 bilden die Bebraer Stadtteile Breitenbach, Blankenheim und Lüdersdorf die „Evangelische Kirchengemeinde Breitenbach an der Fulda“!

    Die Kirche von Breitenbach – ein Überblick:
    (von Martin Ludwig, Breitenbach)

    Name und Alter:

    Die Kirche von Breitenbach war einst dem heiligen Michael geweiht. Die Wahl dieses Schutzpatrons lässt vermuten, dass sie schon sehr früh erbaut worden ist. Spätestens im 12. Jahrhundert dürfte sie errichtet worden sein, möglicherweise schon zur Zeit des Bonifatius und seiner Schüler. Sie gehört hiermit zu den ältesten Kirchen Hessens.

    Ersterwähnung:

    Die Breitenbacher Kirche wird erstmals 1508 in einer Urkunde erwähnt. Wahrscheinlich hat an der Stelle des heutigen großen Gotteshauses eine kleine Vorgängerkirche gestanden.

    Kirchturm:

    Der Breitenbacher Kirchturm ist um das Jahr 1500 aus Sandsteinen errichtet worden. Er stammt somit aus der Gotik. Ursprünglich war der Turm damals spitz und hoch und von vier Ecktürmchen umgeben.

    Der Turm ist in drei Geschosse unterteilt. Das Portal an der Westseite ist von zwei Stäben eingerahmt, die sich an den Ecken und in einem Spitzbogen kreuzen. Der Fußboden des Untergeschosses bestand aus alten Grabplatten, die bei dem Umbau von 1967/68 herausgenommen wurden. Im Obergeschoß sind spätgotische, zweigeteilte Maßwerkfenster eingebaut, die heute teilweise durch die Kirchenuhren verdeckt sind.

    Am 21. Juli 1783 wurde der Turm von einem kalten Blitz getroffen und zerstört, so dass die hölzernen Turmspitzen abgenommen werden mussten. 1791 wurde die Helmhaube, wie sie heute zu sehen ist, erbaut. Der Turm trägt nunmehr eine Spätbarockhaube.

    Die letzte größere Turmrenovierung fand 1988 statt. Der Kirchturm steht heute unter Denkmalschutz.

    Kirchenschiff:

    Das Kirchenschiff weist ursprünglich den romanischen Baustil auf. Es wurde in der Geschichte mehrmals umgebaut und vergrößert. Von 1819 bis 1821 wurde das Kirchenschiff aufgestockt und mit großen Fenstern sowie zwei Emporen ausgestattet. Das Holzwerk im Inneren wurde vollständig erneuert. Im Altarraum wurden Stände aufgestellt, ebenso eine neue Kanzel und ein neuer Altar. Ebenfalls ist aus dieser Zeit ein schönes, handgewebtes Abendmahlstuch erhalten.

    Im Jahre 1952 fand eine gründliche Renovierung des Kirchenschiffes statt. Die Emporenbrüstung wurde tiefer gelegt und die Beleuchtungsanlage erweitert. Insgesamt erhielt die Kirche einen hellen Anstrich.

    1967/68 wurde das Kirchenschiff fast komplett abgerissen und neu erbaut. Am 7. Juli 1967 fand die Grundsteinlegung statt. Schon am 6. September 1967 konnte das Richtfest gefeiert werden. In diesem Zuge wurden auch zwei Buntglasfenster gestaltet. Am 23. Juni 1968 konnte man den neuen Kirchraum schließlich einweihen. Er wurde 1971 um einen Kirchsaal ergänzt, den man an der Kirche errichtete.

    Orgel:

    Die Orgel wurde 1822 von dem Rotenburger Orgelbaumeister Johannes Vogt eingebaut. Im Zuge des Neubaus des Kirchenschiffs 1967/68 verließ sie die Kirche und kehrte erst 1971 in renovierter Fassung, aber mit ihrem wertvollen alten Prospekt, zurück.

    Glocken und Kirchturmuhr:

    Um 1700 erhielt der Kirchturm drei Glocken und eine Schlaguhr. Von diesen drei Glocken hat nur eine den Zweiten Weltkrieg überstanden. Am 8. Juli 1951 wurden die neuen Glocken eingeweiht. Bereits 1968 mussten zwei dieser Glocken wegen Rostschäden ersetzt werden. 1987 erhielt der Kirchturm eine Läuteautomatik. Die Kirchturmuhr mit vierseitigem Ziffernblatt stammt aus dem Jahr 1959.

    Buntglasfenster:

    Die beiden Buntglasfenster zeigen abstrakte Bilder. Das rechte Fenster bezieht sich mit dem Titel „Es ist vollbracht!“ (Joh 19,30) auf die letzten Worte Jesu am Kreuz. Das linke Fenster hingegen verweist auf Psalm 130, Vers 1: „Aus der Tiefe rufe ich, Herr, zu dir.“

    Besonderheiten:

    Als Besonderheit ist eine kleine Nische links neben der Kirchentür zu erwähnen, in der einst eine Heiligenfigur stand. Unter dieser Nische befindet sich noch der Rest eines Weihwasserbeckens.

    Friedhof:

    Der erste Friedhof von Breitenbach lag um die Kirche. Nach Schätzungen und Zählungen in den alten Kirchenbüchern liegen dort etwa 3.000 Tote. Ab 1900 wurde der gesamte Kirchhof als Schulhof benutzt. Links neben dem Kirchturm befinden sich noch zwei alte Grabsteine. Das Denkmal aus weißem Marmor erinnert an den ehemaligen Breitenbacher Pfarrer Ludwig Wilhelm Hildebrand und dessen Ehefrau. Bei deranderen Grabsäule aus dem Jahr 1829 handelt es sich um den Grabstein von Catharina Elisabeth Schneider, geborene Brandenstein, der Stifterin des oben erwähnten Altartuches von 1821.

    Literatur:

    - Grunz, Hans: Breitenbach an der Fulda. Eine Chronik, Bebra-Lüdersdorf 1993.

    - Ide, Wilhelm: Chronik der Gemeinde Breitenbach, Marburg 1953.

    - Ludwig, Martin: Die Kirche von Breitenbach, in: Rund um den Alheimer Band 33, Rotenburg 2012.

    - Staege, Rainer: Festschrift zum Kirchenjubiläum, Bebra-Breitenbach 1993.


    Die Blankenheimer Kirche ist die Kirche des ehemals dort bestehenden Nonnenklosters. Sie ist umschlossen vom Domänengelände. Erbaut wurde die Kirche im 13. Jahrhundert. Vorhanden ist nur noch der Chor und das Querhaus. Ein kleiner Gemeinderaum wurde in die Kirche eingebaut. Er dient auch als Winterkirche.

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