Vorverkauf bis 11.10.24 im Kirchenbüro Hersfeld-Mitte, Kirchplatz 5 in Bad Hersfeld, täglich Vormittags 9-12 Uhr sowie Mittwoch/Donnerstag auch von 13-16 Uhr.
Am vergangenen Wochenende lud der stellvertretende Dekan Michael Zehender alle Prädikantinnen/Prädikanten und Lektorinnen/Lektoren des Kirchenkreises Hersfeld-Rotenburg zu einem gemeinsamen Treffen in das Gemeindehaus nach Bebra ein.
Dieses erste Zusammenkommen diente nicht nur dem gegenseitigen Kennenlernen, sondern bot auch Raum für inhaltlichen Austausch und Inspiration. Den Auftakt bildete ein Impulsvortrag von Prädikantin Christa Roth aus Bad Kissingen mit dem provokanten Thema: „Brauchen wir noch Gott und die Kirche?“.
In ihrem Vortrag skizzierte Frau Roth den historischen Werdegang des Christentums, beginnend mit Jesus Christus bis hin zur Etablierung als Staatsreligion im Römischen Reich 300 Jahre später. Sie zeigte auf, wie der christliche Glaube im Laufe der Jahrhunderte für Machtzwecke instrumentalisiert wurde und sich daraus ein verzerrter Volksglaube entwickelte. Insbesondere durch die Aufklärung und den damit verbundenen Fortschritt in Bildung und Wissenschaft seien viele Glaubenssätze hinterfragt und nicht mehr uneingeschränkt akzeptiert worden. Der wachsende Wohlstand nach dem Zweiten Weltkrieg trug zusätzlich dazu bei, dass Gott für viele Menschen als überflüssig empfunden wurde und der Glaube zunehmend an Kraft verlor. „Für viele ist der Glaube heute nur noch ein Ritual, das hauptsächlich von der älteren Generation gepflegt wird“, so Roth.
Dennoch rief sie eindringlich dazu auf, zu den Ursprüngen des Glaubens zurückzukehren. „Jesus sagt: Ihr seid das Salz der Erde und das Licht der Welt“, zitierte Roth die Bibel und betonte, dass jeder Einzelne Verantwortung trage, den Glauben wieder mit Leben zu füllen. „Wir müssen von Gott begeistert sein, seine Hilfe erwarten und das, was richtig ist, aus seiner Hand nehmen. Glaube fängt bei jedem selbst an.“
Abschließend gab sie den Prädikantinnen und Prädikanten, den Lektorinnen und Lektoren den Appell mit auf den Weg: „In dir muss brennen, was du in anderen entzünden willst.“
Nach dem Vortrag gab es bei einem gemeinsamen Imbiss und Getränken ausreichend Zeit für Austausch, Diskussionen und Begegnungen. Dieser Austausch, so versicherte stellvertretender Dekan Michael Zehender, werde künftig regelmäßig fortgesetzt. Er dankte allen Anwesenden für ihre Unterstützung und die wertvolle Arbeit in den Gemeinden.
Das Treffen wurde von allen Beteiligten als Bereicherung empfunden und bildet den Auftakt für weitere Zusammenkünfte, die den gemeinsamen Dienst und den Austausch untereinander stärken sollen.