„Mit derart vielen prall gefüllten Säcken mit Kleiderspenden haben wir nicht gerechnet“, sagt Hephata-Vorstandssprecher Maik Dietrich-Gibhardt. Die große Menge an Textilien-Spenden aus dem Kirchenkreis Hersfeld-Rotenburg macht ihn einerseits sehr dankbar. Andererseits bittet er bei den kirchlichen und privaten Sammelstellen um Entschuldigung dafür, dass sich die Abholung der Kleidersäcke verzögert. „Wir sind im doppelten Sinn ein Stück weit überwältigt“, so Dietrich-Gibhardt.
An insgesamt 52 Stellen im gesamten Kirchenkreis haben Spenderinnen und Spender in der Zeit vom 9. bis zum 14. November ihre Textilien abgegeben. „Dankbar sind wir nicht nur den vielen Spenderinnen und Spendern sondern auch den Privatpersonen sowie den Pfarrerinnen und Pfarrern, die Jahr für Jahr ihre Garagen und Scheunen als Sammelstellen zur Verfügung stellen“, betont Dietrich-Gibhardt. In den Vorjahren sei es meistens gelungen, innerhalb von einer Woche nach dem Ende der Sammlung alle Kleidersäcke abzuholen. „Es tut uns sehr leid, dass wir in diesem Jahr deutlich länger dafür brauchen“, erklärt der Hephata-Vorstand.
Der Grund für die Verzögerung bei den Abholungen sei zum einen die große Menge an Spenden, mit der die Hephata Diakonie nicht gerechnet hatte und die auch dadurch zustande gekommen sein kann, dass Kleidersammlungen anderer Organisationen abgesagt worden waren. Zum anderen sei es aufgrund der Pandemie aktuell nicht möglich, gemeinsam mit Helferinnen und Helfern aus den Hephata-Werkstätten für Menschen mit Behinderungen rauszufahren, um die Säcke aufzuladen. „Weil unser eigener Fuhrpark zudem mit internen Versorgungsfahrten, die pandemiebedingt aufwändiger sind als normalerweise, stark ausgelastet ist, mussten wir kurzerhand einen Spediteur damit beauftragen, die Kleidersäcke abzuholen“, so Dietrich-Gibhardt. Bislang hat der Spediteur 23 der Sammelstellen angefahren, 29 Stellen stehen noch aus. Für diese und die nächste Woche seien noch zusätzliche Touren bei dem Spediteur beauftragt worden, wobei der Fahrer schon jetzt fast täglich für die Abholung der Kleiderspenden unterwegs sei.
„Wir haben großes Verständnis dafür, wenn sich Unterstützerinnen und Unterstützer unserer gemeinsamen Sammelaktion darüber ärgern, dass ihre Garagen noch immer mit Kleidersäcken voll sind“, sagt Dietrich-Gibhardt. Deshalb sei man innerhalb Hephatas umso mehr darum bemüht, dass bis zum Ende der nächsten Woche alle Spenden abgeholt werden, erklärt der Vorstandssprecher.
Nach der Abholung werden die Textilien im Bereich Sachspenden innerhalb Hephatas sortiert: Gut erhaltene, gebrauchte Kleidung wird in der „Fundgrube“, dem Second-Hand-Laden der Hephata Diakonie, für wenig Geld weiterverkauft. Die Sortierung und Aufbereitung der Textilien übernehmen Menschen mit Behinderungen, die so einer sinnstiftenden Tätigkeit nachgehen können.
Die Textilien, die nicht mehr verwendet werden können, gehen an ein Textilverarbeitungsunternehmen. Dabei ist es der Hephata Diakonie wichtig, nur mit einem speziell zertifizierten Unternehmen zusammenzuarbeiten. Das Zertifikat schreibt beispielsweise häufigere und detailliertere Prüfungen vor. Der Erlös aus der Weitergabe der Textilien an das Textilverarbeitungsunternehmen kommt dann auch wieder der gemeinnützigen Arbeit der Hephata Diakonie zugute.
Bildunterschrift:
Alexej Kuzneccov sorgt mit seinen Kolleginnen und Kollegen dafür, dass die an die Hephata Diakonie gespendeten Textilien sortiert werden und wenn möglich im Second-Hand-Laden „Fundgrube“ für wenig Geld weiterverkauft werden können.